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Lehrforschungsprojekt "Smart City Wesel"

Vorstellung der Ergebnisse des Smart City Projekts im Städtischen Bühnenhaus
Dr. Julia Schwanholz stellte dem Rat der Stadt Wesel am 8. März 2022 im Städtischen Bühnenhaus die Ergebnisse des Lehrforschungsprojekts „Smart City Wesel“ vor.

 

Der Rat der Stadt Wesel hat im Rahmen der Haushaltsberatungen 2021 beschlossen, 25.000 Euro für ein Smart City Projekt zur Verfügung zu stellen. Einzige Bedingung des Rates: Das Projekt soll in Kooperation mit einer Hochschule oder Universität durchgeführt werden.

Nach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre mit Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten (u. a. FOM Wesel und Hochschule Rhein-Waal) hat die Stadt Wesel sich 2021 für ein gemeinsames Lehrforschungsprojekt mit der NRW School of Governance, einem Institut der Universität Duisburg-Essen, entschieden.

Seit 2000 gibt es eine enge Beziehung zwischen der Stadt Wesel und der Universität Duisburg-Essen. 2000 unterzeichneten der damalige Bürgermeister Jörn Schroh und der damalige Rektor der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Prof. Dr. Ingo Wolff, einen Partnerschaftsvertrag. Diese Beziehung wurde auch nach der Fusion zwischen der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen im Jahr 2003 zur Universität Duisburg-Essen fortgeführt. Unter anderem verpflichteten sich beide Institutionen (Stadt und Uni), Arbeiten von Studierenden (zum Beispiel Seminar- oder Doktorarbeiten) in Forschungsprojekten „nach Kräften“ zu unterstützen.

Das Projektvorhaben mit der NRW School of Governance wurde der Politik im Haupt- und Finanzausschuss am 15. Juni 2021 vorgestellt.

In dem gemeinsamen Forschungsprojekt der Stadt Wesel und der NRW School of Governance erforschten die Studierenden in den vergangenen Monaten, was Smart City für die Menschen in der Hansestadt Wesel bedeuten kann. Die Ergebnisse sind in einem ausführlichen Lehrforschungsbericht zusammengefasst. Da es bis heute in der Wissenschaft keine allgemeingültige Definition des Begriffs Smart City gibt, erarbeiteten die Teilnehmenden des Projekts nach einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit entsprechender Fachliteratur und im Austausch mit Fachleuten eine Definition.

Diese stellten die Teilnehmenden gemeinsam mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp Ende November 2021 im Städtischen Bühnenhaus vor.

Definition:

„Das Konzept der Smart City beschreibt einen interdisziplinären und zukunftsorientierten Ansatz, mit dessen Hilfe Städte und Gemeinden durch Verknüpfung verschiedener Strukturen, Themenfelder und Instrumente effizienter, bürgernäher und umweltfreundlicher gestaltet werden sollen. Die Chancen der Digitalisierung werden dazu im Sinne der betroffenen Stadtgesellschaft und Verwaltung für mehr Nachhaltigkeit eingesetzt und genutzt.“

Beteiligung der Stadtgesellschaft

Knapp 70 Multiplikator*innen (Stakeholder) aus verschiedenen Lebensbereichen (unter anderem Wirtschaft, Vereinswesen, Verwaltung, Politik) kamen zum Auftakt der „Feldphase“ ins Städtische Bühnenhaus. Damit war die Veranstaltung „voll“. Mehr Personen konnten aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen nicht teilnehmen.

Nachdem die Definition vorgestellt wurde, konnten sich die Besucher*innen mit den Studierenden austauschen. Ziel dabei war es, Kontakte zu sammeln.

In den darauffolgenden Wochen führten die Studierenden zahlreiche Interviews (schriftlich und persönlich). Zudem recherchierten sie Inhalte auf diversen Internetseiten, unter anderem auf der städtischen Homepage, www.wesel.de.

Thematisch wurde das Projekt in fünf Bereiche gegliedert:

  1. Gesellschaft
  2. Verwaltung
  3. Umwelt und Energie
  4. Mobilität und Verkehr
  5. IT und Kommunikation

Entlang dieser Themenfelder wurden die unterschiedlichen Stakeholder befragt.

Wie geht es weiter

Die Ergebnisse wurden in Form des Lehrforschungsberichts dem Rat am 08. März 2022 vorgestellt. Für die Stadtverwaltung sind die Ergebnisse wichtig. Sie zeigen, dass die Stadt Wesel in vielen Bereichen bereits wichtige Schritte hin zu einer Smart City umgesetzt hat. Zudem bieten die konkreten Handlungsempfehlungen der Stadtverwaltung eine Orientierung, wo weitere Bausteine einer Smart City eingeführt werden können.

So prüft die Stadt Wesel bereits in einigen Bereichen, zum Beispiel im Bereich der Nahmobilität, wie Angebote mit smarter Technik besser aufeinander abgestimmt werden können. Dadurch kann eine intelligente Strecken- und Linienplanung ermöglicht werden.

Hinweise, wie zum Beispiel den Ausbau des städtischen Intranets zu einer Informationsplattform für Mitarbeiter*innen, lassen sich „relativ einfach“ und zeitnah umsetzen.

Die Stadt Wesel dankt Dr. Julia Schwanholz, Dr. Ray Hebestreit, den Multiplikator*innen, die sich beteiligt haben, sowie ganz besonders den Studierenden, die mit viel Mühe und Passion die Daten erhoben und ausgewertet haben.

Die Gesamtstudie enthält alle zusammengetragenen Informationen sowie Rohdaten, wie Interviewtranskripte und Gesprächsaufzeichnungen. Da die Ergebnisse nur anonymisiert veröffentlicht werden dürfen, verbleibt die Gesamtstudie bei den Projektleiter*innen der NRW School of Governance.

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