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Kommunale Wärmeplanung

Zum 1. Januar 2024 ist das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ in Kraft getreten. Damit sind deutsche Kommunen verpflichtet, Strategien zur Umstellung ihrer Wärmeversorgung in Form einer Kommunalen Wärmeplanung zu entwickeln. Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern, wie die Stadt Wesel, müssen einen solchen Plan bis zum 30. Juni 2028 vorlegen.

Die Stadt Wesel hat das Ingenieurbüro Gertec aus Essen mit der Erstellung des kommunalen Wärmeplans beauftragt. Die Fertigstellung des Konzepts wird für das Frühjahr 2026 erwartet. Somit liegt das Ergebnis deutlich vor der gesetzlich vorgeschriebenen Frist vor.

Die Erstellung des Wärmeplans erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt, die als Grundlage für die Analyse des Einsparpotenzials bei Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme dient. Parallel dazu wird untersucht, welche erneuerbaren Energiequellen vor Ort genutzt werden können. Basierend auf diesen Ergebnissen werden ein Zielkonzept sowie eine umfassende Wärmestrategie entwickelt. Der Wärmeplan identifiziert zudem Bereiche in Wesel, die sich für zentrale Wärme- oder Wasserstoffnetze eignen, oder in denen eine dezentrale Versorgung – beispielsweise über Wärmepumpen – möglich ist.

Wichtig ist dabei: Der Wärmeplan hat keine rechtlich bindende Wirkung. Er soll vielmehr als Orientierungshilfe dienen, etwa für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die vor einem Heizungstausch oder anderen Sanierungsmaßnahmen stehen.

Neben der Information politischer Gremien sind auch Bürgerveranstaltungen geplant. Diese sollen die Bevölkerung über die Wärmeplanung informieren. Zudem können Bürgerinnen und Bürger im Rahmen öffentlicher Auslegungen Stellungnahmen abgeben und ihre Perspektiven einbringen.

Auftaktveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung

Am Mittwoch, den 2. April 2025, begrüßte die Bürgermeisterin Frau Westkamp interessierte Bürgerinnen und Bürger im Ratssaal des Rathauses zu einer Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung der Stadt Wesel. Unter dem Titel „Wärme im Wandel - Die Wärmeplanung der Stadt Wesel“ informierte die Stadt über die Ziele, Hintergründe und Bausteine der kommunalen Wärmeplanung.

Die Anwesenden erhielten durch einen Vortrag des von der Stadt Wesel zur Durchführung der kommunalen Wärmeplanung beauftragte Büros, Gertec GmbH - Ingenieurgesellschaft aus Essen, einen Einblick in die Arbeit der kommunalen Wärmeplanung. Insbesondere wurden die anwesenden Personen über die Auswirkungen sowie die Bedeutung für ihre eigenen Liegenschaften informiert. Dabei ist hervorzuheben, dass es sich bei der Wärmeplanung um eine Orientierungshilfe handelt, die aufzeigt, ob ein Gebäude an ein Wärmenetz angeschlossen werden kann oder ob die Wärmeversorgung weiterhin eigenständig organisiert werden muss.

Anschließend gab der Geschäftsführer der Stadtwerke Wesel GmbH, Herr Hegmann, Auskunft über die Aktivitäten und Planungen des Unternehmens im Kontext der Wärmewende.

Klaus Overhoff, Energieeffizienzberater aus Xanten, bot einen Überblick über die Vorgaben des zurzeit geltenden Gebäudeenergiegesetzes, mögliche Förderungen sowie Fragen rund um integrierte Sanierungsfahrpläne für Gebäude.

Die Veranstaltung war gut besucht. Im Anschluss an die Vorträge wurden aus dem Publikum zahlreiche Fragen und Anregungen zu den eigenen Handlungsmöglichkeiten eingebracht, die von den anwesenden Experten beantwortet wurden. Frau Westkamp bedankte sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für die engagierte Teilnahme und das gezeigte Interesse.

Mit dem Start der kommunalen Wärmeplanung stellt die Stadt Wesel eine neue Internetseite bereit: www.waermeplanung-wesel.de. Die Plattform bietet Bürgerinnen und Bürgern eine zentrale Anlaufstelle, um sich gezielt, dauerhaft und aktuell über die Entwicklungen rund um die Wärmewende in Wesel zu informieren. Über ein Kontaktformular können Interessierte auch Fragen stellen, auf die sie in den FAQ keine Antwort gefunden haben. 

 

Offenlage der Zwischenergebnisse des kommunalen Wärmeplans für die Stadt Wesel

Seit Oktober 2024 arbeitet die Stadt Wesel gemeinsam mit der GERTEC GmbH an der Kommunalen Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet. Ziel dieses Konzeptes ist die Entwicklung eines strategischen Plans, der eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 ermöglicht. Dabei werden lokale Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien und weiterer verfügbarer Energiequellen analysiert sowie Maßnahmen zur schrittweisen Umstellung der bestehenden Wärmeversorgung erarbeitet.

In der ersten Projektphase wurden eine Eignungsprüfung, eine Bestandsaufnahme und eine Potenzialanalyse durchgeführt. Untersucht wurden dafür unter anderem die Gebäudestruktur, die bestehende Energieinfrastruktur und der aktuelle Wärmeverbrauch. Darüber hinaus wurden Potenziale zur möglichen Energieeinsparung sowie lokale Energiequellen betrachtet. 

Die Ergebnisse sind in dem 1. Zwischenbericht zusammengefasst. 

Gemäß Wärmeplanungsgesetz (WPG) ist die Offenlegung des Zwischenberichtes gesetzlich vorgeschrieben. Alle Bürgerinnen und Bürgern sollen die Möglichkeit haben, innerhalb 30 Tage eine Stellungnahme abzugeben. Die Anmerkungen werden gesichtet und bei der Fertigstellung des Wärmeplans in anonymisierter Form berücksichtigt. Das Entwurfskonzept mit den vorläufigen Ergebnissen sowie die Bekanntmachung finden Sie auf der Internetseite der Stadt Wesel unter www.waermeplanung-wesel.de/offenlage.  Die Offenlage startet am 18.08.2025 und endet am 19.09.2025. In dem vorgenannten Zeitraum kann der Bericht auch zu den allgemeinen Öffnungszeiten im Rathaus eingesehen werden. Auskunft erteilt Herr Kemmerling, Klimaschutzmanager, Klever-Tor-Platz 1, Zimmer 341 (Anbau). Schriftliche Stellungnahmen können an folgende Postanschrift gesendet werden: 

Stadt Wesel 

Die Bürgermeisterin

Fachbereich Stadtentwickelung 

Klimaschutzmanagement 

Klever-Tor-Platz 1

46483 Wesel. 

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