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Jüdisches Mahnmal

Jüdisches Mahnmal
Foto: Stephan de Leuw und Stadt Wesel

Ort: südwestlich des Willibrordi-Doms
Einweihung: 09.11.1988
Künstler: Hans-Joachim Gramsch

Das Mahnmal erinnert an die Zerstörung der Weseler Synagoge und an die ermordeten Weseler Bürger und Bürgerinnen jüdischen Glaubens, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen. Zwei schräggestellte Dreiecksflächen bilden den „Judenstern“. Der Einweihungdes Mahnmals zum fünfzigsten Jahrestag der Pogromnacht
wohnten 16 ehemalige Weseler jüdischen Glaubens bei.

Fünfzig Jahre nach der Pogromnacht im Jahre 1938, wurde südwestlich des Willibrordi-Domes dieses Mahnmal von Bürgermeister Volker Haubitz und dem Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde Mülheim Jaques Marx, im Beisein des Rabbiners Mischa König aus Paris und zahlreicher Weseler Bürger enthüllt.

Das Mahnmal soll an die mindestens 87 ermordeten jüdischen Bürger und an die Zerstörung der Synagoge, die sich in unmittelbarer Nähe befand, erinnern.

Die Anregung, ein solches Mahnmal zu schaffen, ging von den evangelischen und katholischen Gemeinden Wesels aus und wurde von den Pfarrern der Gemeinden (ökumenisches Konveniat) der Stadtverwaltung Wesel vorgeschlagen, die sich diesem Vorhaben anschloss. Das Mahnmal wurde von dem Xantener Künstler Hans-Joachim Gramsch nach dem Vorbild des Davidsterns entworfen. Die Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache lautet: "Meine Harfe ist eine Klage geworden, meine Flöte ein Weinen."

Am gleichen Tage wurde am jüdischen Friedhof Am Ostglacis eine Gedenktafel enthüllt, auf der unter der Überschrift " Die jüdischen Bürger Wesels / verfolgt - vertrieben - ermordet / 1933 - 1945" die Namen der ermordeten jüdischen Mitbürger verzeichnet sind.
Die Tafel wurde in Bronze bei der Kunstgießerei Buderus in Wetzlar gegossen.

Quellenangabe Text: NRZ vom 10. November 1988 und Mitteilungen der Historischen Vereinigung Wesel e.V. (Nr. 80, Dezember 1996)