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"Die Zündschnur wird kürzer" - Präsident Prof. Dr. Christoph Landscheidt zu den Angriffen auf Wahlkämpfer

Die Angriffe auf Politiker und Wahlkamphelfer haben bundesweit Fassungslosigkeit ausgelöst. Auch in NRW wurden Menschen attackiert, als sie Plakate zur Europawahl aufhängen wollten.

Präsident Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort, sagte dazu der Rheinischen Post:

"Die tätlichen Angriffe zum Beginn des Europawahlkampfes zeigen, dass etwas ins Rutschen geraten ist. Schon seit Jahren beobachten wir den Trend im kommunalen Raum. Die Zündschnur wird kürzer.

Angriffe auf kommunale Beschäftigte und Menschen in einem öffentlichen Amt gab es schon immer. Aber die Qualität hat sich über die Jahre verändert. Die Rechtspopulisten haben nicht zuletzt durch ihre verbalen Tabubrüche den Weg dafür bereitet. Leider bewahrheitet sich der Satz, dass sehr schnell aus Worten Taten werden.

Die zahlreichen Warnungen und Appelle der vergangenen Jahre haben den Trend zur Gewalt nicht stoppen können. Wir müssen umso mehr in aller Klarheit deutlich machen: Dies sind Angriffe auf die Grundlagen unseres Zusammenlebens, dies sind Angriffe auf unserer Demokratie.

Die Täter müssen wissen: Wer Demokraten tätlich angreift, ist ein Krimineller und wird dafür mit aller Härte des Gesetzes bestraft. Das setzt allerdings voraus, dass das Land Polizei und Justiz endlich so ausrüstet und personell besetzt, dass sie auch effizient und schnell handeln können. Da sehe ich nach wie vor erhebliche Defizite."