
Um ins neue Bad bequem mit dem Bus anreisen zu können, wurde eine neue Buslinie geschaffen. Gut ist, dass die neue Linie neben dem Rheinbad auch das Freizeit- und Naherholungsgebiet Aue (Auesee, Minigolf, Auestadion, demnächst Skatepark und Trendsportanlage usw.) anfährt. Damit ist es gelungen neben dem Radverkehr eine umweltfreundliche und einfache Möglichkeit zu schaffen, schnell zum Rheinbad und ins Freizeit- und Naherholungsgebiet in die Aue zu kommen.
Hintergrund
Vor dem Hintergrund des Baus eines Kombibads mit Saunaangebot durch die Städtische Bäder Wesel GmbH, hat die Stadt Wesel durch das Ingenieurbüro BVS Rödel & Pachan ein Kurzgutachten zur ÖPNV-Erschließung des Kombibads sowie der Einrichtung von Mobilstationen im Erholungsgebiet erarbeiten lassen. In dem Kurzgutachten wurde vorgeschlagen, an den Standorten Rheinbad und Rheinpromenade Mobilstationen mit verschiedenen Ausstattungselementen einzurichten. Gerade in Verbindung mit der River-Lady und Kreuzfahrtschiffen könnte der Standort an der Rheinpromenade eine ideale Schnittstelle für die verschiedenen Verkehrsmittel (ÖPNV, PKW, Fahrrad, Schiff, Fußgänger) darstellen.
Nachdem die Vorentwurfsplanung der Mobilstationen in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am 08.09.2021 zur Kenntnis genommen wurde (FB 1/314/21), wurde in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am 02.03.2022 der Baubeschluss für die Mobilstationen Rheinbad und Rheinpromenade gefasst (FB 1/7/22).
Neben den beiden Mobilstationen wurden erstmals auch drei neue Bushaltestellen (Auestadion, Rheinbad, Rheinpromenade) unter Berücksichtigung der Anbindung an das ÖPNV-Netz geplant. Dadurch können Besucher*innen mit dem Bus das Naherholungs- und Freizeitareal Aue, das Rheinbad sowie die Rheinpromenade erreichen.
Den Grundsatzbeschluss für die Umsetzung der Kombibadlinie fasste der Ausschuss für Stadtentwicklung am 14.06.2023 (FB 1/163/23).
Mobilstation Rheinbad
Die Mobilstation Rheinbad bietet neben den zwei barrierefrei ausgebauten Bussteigen und Wartehallen einen Parkplatz mit 139 Stellplätzen, davon fünf Behindertenparkplätze, für die Besucher*innen des Rheinbades. Auf diesem bewirtschafteten Parkplatz befinden sich zudem zwei Ladesäulen, d.h. vier Ladeplätze.
Der verlängerte Bussteig vor dem Rheinbad in Fahrtrichtung Innenstadt dient auch der Anfahrt von Schulbussen für den Schwimmunterricht.
Vor dem Haupteingang des Rheinbades befindet sich der Fahrradstellplatz A mit 96 Fahrradanlehnbügeln, d.h. 192 Fahrradstellplätzen, sowie vier Stellplätzen für Lastenfahrräder.
Der Fahrradstellplatz B in Höhe des Freibades besteht aus weiteren 22 Fahrradanlehnbügeln, d.h. 44 Fahrradstellplätzen sowie fünf Stellplätzen für Lastenfahrräder.
Insgesamt können somit 236 Fahrräder und neun Lastenfahrräder an der Mobilstation Rheinbad abgestellt werden.
Das Angebot wird durch eine Fahrradsammelgarage abgerundet. Sie bietet Platz für 40 Fahrräder und verfügt über Schließfächer und Lademöglichkeiten für E-Bikes.
Informationen zu den Standorten der einzelnen Elemente der Mobilstation befinden sich auf den beiden Mobilstationsstelen an den Bussteigen.
Mobilstation Rheinpromenade
Die Mobilstation Rheinpromenade beinhaltet wie die Mobilstation Rheinbad einen barrierefrei ausgebauten Bussteig und zwei Wartehallen. Dieser Bussteig ist verlängert, um auch Ausflugsbussen eine Aufstellmöglichkeit zu bieten.
Die Anzahl der Stellplätze von ursprünglich 49 wurde auf nun insgesamt 142 Stellplätze erhöht. Neben den 22 befestigten Stellplätzen stehen auf der Festwiese/Veranstaltungsfläche (Schotterrasenfläche hinter den gepflasterten Parkplätzen) ca. 120 weitere Stellplätze zur Verfügung. Insgesamt gibt es vier Behindertenparkplätze, vier Taxi-Stellplätze, Motorradparkplätze sowie drei Ladesäulen, d.h. sechs Ladeplätze.
Zwischen dem Bussteig und den Ladesäulen befinden sich 24 herausnehmbare Fahrradanlehnbügel, d.h. 48 Fahrradstellplätze. Bei Veranstaltungen können sie herausgenommen werden, um die Veranstaltungsfläche zu vergrößern. Außerdem gibt es zwei Fahrradsammelgaragen, welche baugleich mit der Fahrradsammelgarage an der Mobilstation Rheinbad sind. Neben den Schließfächern und den Lademöglichkeiten für E-Bikes steht hier Platz für insgesamt 80 Fahrräder zur Verfügung.
Kombibadlinie 78
Die Kombibadlinie soll einerseits den Bahnhof für den Umstieg und die Anbindung der übrigen Ortsteile und die Innenstadt und andererseits den Ortsteil Feldmark mit zahlreichen weiteren ÖPNV-Verknüpfungen an den Freizeitbereich Auestadion / Auesee, das Rheinbad und die Rheinpromenade anbinden. Vom Weseler Bahnhof startend verläuft die Kombibadlinie durch die Innenstadt (Wallstraße, Stettiner Straße, Großer Markt), über die neuen Haltestellen Rheinpromenade, Rheinbad, Auestadion, durch den Ortsteil Feldmark (Arbeitsagentur, Feldmark Markt, Fr.-Geselschap-Straße, Ackerstraße) bis zur Haltestelle Schulzentrum Nord.
Der Linienverkehr wird gemeinsam durch die Verkehrsunternehmen Busverkehr Rheinland (BVR) und die Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) durchgeführt. Die Linie 78 fährt im Stundentakt. Von Montag bis Sonntag fährt der erste Bus am Wesel Bahnhof um 08:29 Uhr und der letzte Bus um 20:29 Uhr ab.
Kosten und Förderung
Die Baukosten für die Maßnahmen am Rheinbad und der Rheinpromenade belaufen sich auf ca. 3.125.000 Euro.
Für die beiden Mobilstationen hat die Stadt Fördermittel eingeworben. Da es sich um multimodale Mobilstationen handelt, wurden insgesamt aus vier Fördertöpfen Mittel für unterschiedliche Anlagen (ÖPNV-Bushaltestelle, Fahrradabstellanlagen, zusätzliche Ausstattungen wie Informationsstelen, Schaffung der Wegeverbindungen usw.) beantragt und bewilligt. PKW-Parkplätze wurden nicht gefördert.
Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr AÖR beteiligt sich an den drei Bussteigen für die Haltestellen des ÖPNV mit Zuwendungen nach der Weiterleitungsrichtlinie in Höhe von 128.700 Euro.
Das Land NRW beteiligt sich an den Mobilstationen (u.a. Wegeverbindungen und Mobilstationsstelen) mit Mitteln aus der Förderrichtlinie „Förderung der vernetzten Mobilität und des Mobilitätsmanagements – FöRi-MM“ mit Zuwendungen in Höhe von maximal 208.292 Euro.
Über das Sonderprogramm Stadt & Land fördert der Bund zusammen mit dem Land NRW die Fahrradabstellanlagen an der Mobilstation Rheinpromenade sowie die Fahrradabstellanlagen auf dem Fahrradstellplatz B in Höhe des Freibades mit 497.400 Euro. Vom Bund werden hiervon 471.200 Euro und vom Land NRW 26.200 Euro übernommen.
Für die Fahrradabstellanlagen vor dem Kombibad wurden Mittel des Bundes nach der Kommunalrichtlinie durch die Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG) in Höhe von 99.276 Euro in Aussicht gestellt.
Insgesamt kann die Stadt voraussichtlich maximal 933.668 Euro an Fördermitteln vereinnahmen.