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Stadt Wesel und Hochschulen für neuen Innovationscampus am Standort Niederrheinhalle

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Wesel und der Hochschule Rhein-Waal

Längst diskutieren die Menschen in der Hansestadt über die Zukunft der Niederrheinhalle, der großen, ehemaligen Veranstaltungshalle der Stadt. Die bisherigen Überlegungen zur Zukunft der Niederrheinhalle zielen überwiegend auf einen Neubau als reine Veranstaltungshalle.

Gemeinsam mit den Hochschulen Rhein-Waal (HSRW) und Ruhr-West (HRW) prüft die Stadt Wesel eine weitere Idee: auf der Fläche der Niederrheinhalle könnte ein Innovationscampus entstehen.
Die Idee ist, einen Campus zu entwickeln, der innovativen Vorhaben, die gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft realisiert werden, die notwendige Infrastruktur bietet.

Niederrheinbrücke Wesel - Ohne Pfeiler
Wesel - Niederrheinbrücke ohne Pfeiler (erbaut 2009)
Quelle: Eginhard Brandt

Zudem können durch den Austausch und die Zusammenarbeit neue Netzwerke und vor allem Synergien entstehen. Beispielsweise erhalten regionale Unternehmen neue Kontakte zu Forschenden, Studierenden und zu Schüler*innen. Der Wirtschaftsstandort Wesel sowie die gesamte Region würde so für Unternehmensbindungen und –ansiedlungen sowie als Fachkräftestandort gestärkt. Gleichzeitig kann der Campus als multifunktionales Gebäude der Zivilgesellschaft als Veranstaltungsort, zum Beispiel für Schützenfeste oder die Karnevalssession, dienen.

„Wesel ist ein attraktiver Standort. Sowohl für die Wirtschaft als auch für den Tourismus ist unsere Lage am Niederrhein zwischen den Regionen – Rheinland, Ruhrgebiet, Niederlande und Münsterland – Gold wert. Daher freut es mich besonders, dass es dem Beigeordneten Rainer Benien gelungen ist, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, den Hochschulen Rhein-Waal und Ruhr-West, eine Idee zu entwickeln, Wesel als Bildungs- und Wissenschaftsstandort auszubauen und gleichzeitig unsere Wirtschaft vor Ort zu stärken“, fasst Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ihre Freude über das Projekt zusammen.

Für die Hochschulen bietet das Projekt den Vorteil, auf ihre Aktivitäten und eigenen Angebote hinzuweisen. Zudem ergeben sich mit neuen Partnern aus der Wirtschaft Möglichkeiten, neue Projekte anzustoßen. Die Verknüpfung von theoretischem Wissen aus dem Bereich der Wissenschaft mit den praktischen Erfahrungen der Unternehmen kann dazu beitragen, Innovationen gemeinsam zu entwickeln. Daher begrüßt der Präsident der Hochschule Rhein-Waal,
Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, das Vorhaben. Er selbst steht im engen Austausch mit dem Bildungsdezernenten Rainer Benien. Gemeinsam arbeiten sie an der Idee. „Für die Hochschule Rhein-Waal ist die Entwicklung eines Innovationscampus in enger Abstimmung mit der Hochschule Ruhr-West und der Stadt Wesel eine enorme Chance für den Ausbau von Innovationen, das Vorantreiben neuer Projekte und die Einbindung der jungen Studierendengeneration. Ein Innovationscampus trägt zu einer noch stärkeren Verankerung in der Region bei. Dies ist ein absolut erfreuliches Signal vor allem im Startjahr unseres großen Projektes TransRegINT“, betont Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen.

Für Beigeordneten Rainer Benien sind vor allem die möglichen Synergien, die durch neue Netzwerke und Projekte entstehen können, die treibende Motivation hinter der Idee. „Mit einem Innovationscampus Wesel wird der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Wesel nachhaltig und positiv entwickelt. Wir haben mit unseren Partnern ein Möglichkeiten-Fenster erarbeitet. Durch dieses Fenster wollen wir jetzt mutig mit vielen Akteuren steigen. Es ist wichtig, dass wir weitere Unterstützerinnen und Unterstützer für die Idee gewinnen, insbesondere aus der Weseler Wirtschaft. Der Standort kann dann zusammen neugestaltet werden. Gut ist, dass vor allem die Menschen aus der Stadt und der Region davon profitieren.“, sagt Beigeordneter Rainer Benien.

Wie ein solcher Innovationscampus entstehen und welchen Themenfokus er haben kann, muss noch feinteilig ausgearbeitet werden.

Auf das laufende Förderprojekt „TransRegINT Transformation der Region Niederrhein - Innovation, Nachhaltigkeit, Teilhabe“ der Hochschule Rhein-Waal kann der
Innovationscampus Wesel aufsetzen.

Das kürzlich an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) gestartete Projekt „TransRegINT – Transformation der Region Niederrhein – Innovation, Nachhaltigkeit, Teilhabe“ nimmt Bedarfe und Herausforderungen der Region auf, entwickelt Lösungen und vermittelt Kompetenzen, um diese Transformation zu gestalten. Die Hochschule möchte mit diesem Projekt eine transformative Wirkung in der Region und darüber hinaus erreichen. Sie möchte die Region, aber auch die Studierenden, die ihr Wissen in die Welt tragen, fit machen für die Zukunft. Vision der HSRW ist es, die Hochschule für Nachhaltigkeitstransformation zu werden.

TransRegINT richtet sich an Unternehmen, Bürger*innen, politische und gesellschaftliche Gruppen sowie Städte und Kommunen der Kreise Kleve und Wesel. Ebenso werden die Studierenden und Beschäftigten der HSRW angesprochen. Dafür wird das Projekt durch die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ab Januar 2023 bis Ende 2027 mit etwa 10 Millionen Euro gefördert.

Der Standort selbst (Niederrheinhalle) ist ausgezeichnet erschlossen. Er liegt in der Nähe des Bahnhofs, der gut an das Schienenverkehrsnetz angebunden ist (Richtung Münsterland, Ruhrgebiet, Rheinland und Niederlande). Fußläufig ist zudem die Fußgängerzone erreichbar. Darüber hinaus ist Wesel an das regionale Straßennetz angebunden. Im Osten der Stadt verläuft die A3, im Westen die A57. Zudem führen mehrere Bundesstraßen nach Wesel. Ein Vorteil ist auch, dass mehrere Flughäfen in der Nähe liegen (zum Beispiel Weeze oder Düsseldorf).

Etwa 3,8 Millionen Menschen leben bis zu 45 Minuten mit dem Auto von Wesel entfernt. Ein enormes Potential, das sich auch auf Wesel als Bildungs- und Wirtschaftsstandort entfalten kann.

Das Vorhaben wird am 20. Juni 2023 in der öffentlichen Sitzung des Rates der Stadt Wesel (im Ratssaal, Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel) vorgestellt.

Informationen zur Hochschule Rhein-Waal

Die Hochschule Rhein-Waal wurde 2009 gegründet und steht mit ihrem Konzept für eine innovative, interdisziplinäre und internationale Ausbildung junger Menschen. An den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort bietet die Hochschule insgesamt 25 Bachelor- und elf Master-Studiengänge an vier Fakultäten – „Technologie und Bionik“, „Life Sciences“, „Gesellschaft und Ökonomie“ und „Kommunikation und Umwelt“ – an. Die Studieninhalte an der Hochschule Rhein-Waal sind wissenschaftlich, anwendungsorientiert und international ausgerichtet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Praxisnähe in Lehre und Forschung aus. Etwa 75 Prozent der Studiengänge werden in englischer Sprache gelehrt und inzwischen lernen über 6.500 Studierende aus mehr als 120 Nationen gemeinsam in einem Umfeld, das viele gezielt wegen der kulturellen Vielfalt und Internationalität gewählt haben. Dadurch werden den Studierenden ein interkultureller Austausch sowie eine optimale Vorbereitung auf den nationalen und internationalen Arbeitsmarkt eröffnet.

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