Die Sommermonate bringen meist sonniges Wetter und laden dazu ein, Zeit im Freien zu verbringen. Wenn es jedoch über einen längeren Zeitraum sehr heiß ist, wirkt sich das negativ auf Mensch und Natur aus.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist auch in Zukunft in den Sommermonaten mit immer häufigeren und intensiveren Hitzeperioden sowie Tageshöchsttemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius zu rechnen. Auch die Zahl der Tropennächte, in denen die Temperatur nachts nicht unter 20 Grad Celsius sinkt, wird weiter zunehmen.
Dies hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf Natur und Umwelt, sondern auch auf die menschliche Gesundheit.
Insbesondere unsere Innenstädte heizen sich durch ihre dichte Bebauung in den Sommermonaten deutlich stärker auf als das locker bebaute Umland. An vielen Orten staut sich zudem die heiße Luft, denn es fehlt an Luftzirkulation. Hinzu kommt, dass viele Stadtbewohner*innen keine eigene grüne Oase oder schattiges Plätzchen zur Abkühlung haben. Daher sind öffentliche Parks und Grünflächen an heißen Tagen wichtige Rückzugsorte, die Erholung und Abkühlung bieten.
Hitzeplanung in Wesel
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Wesel seit einiger Zeit deutlich zu spüren. Zukünftig gilt es, die Stadt widerstandsfähiger gegen diese Wetterextreme zu machen. Aus stadtplanerischer Sicht sollten Flächen – dort wo möglich – entsiegelt und begrünt werden.
Die Themen Hitze und Starkregen werden in sämtlichen Bereichen der Stadtplanung mitberücksichtigt. Die Klimaschutzmanger*innen werden auch in planerische Fragestellungen miteinbezogen, z. B. in der Bauleitplanung, Grünflächenplanung, Verkehrsplanung oder bei der Neugestaltung von Schulhöfen. Aktuell werden Fördermittel aus dem Förderprogramm des Bundes „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ für Neupflanzungen von Straßen- und Einzelbäumen, für Teilentsiegelungen und für Naturerlebnisräume (z.B. Pikoparks) verwendet.
Neben den genannten stadtplanerischen Maßnahmen gehört zum Maßnahmenpaket der Stadt Wesel auch die Bereitstellung von Informationen zum Hitzeschutz (Broschüren, Internetauftritt der Stadt, Senioren-App).
An dieser Stelle ist auch der Fachdienst Gesundheitswesen des Kreises Wesel zu nennen, der eine eigene Kampagne zum Hitzeschutz im Kreis Wesel durchführt. Die Stadt Wesel hat auf ihrer Homepage die Informationen verlinkt. Auf der Internetseite des Kreises findet sich u.a. eine tagesaktuelle Karte des Deutschen Wetterdienstes mit Hitzewarnstufen. Während akuter Hitzeperioden ist das Hitzetelefon des Kreisgesundheitsamts geschaltet. Das gilt, wenn an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen vom DWD eine Hitzewarnung der Stufe 1 (starke Wärmebelastung) vorhergesagt wird. Bei der sogenannten HOTline erreicht man während der regulären Öffnungszeiten des Kreises Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamts, die gesundheitliche Fragen zum Hitzeschutz direkt beantworten.
Bei der Stadt Wesel ist das Thema „Hitze“ im Klimaschutzmanagement angesiedelt. Es wird dort im Team ganzheitlich und interdisziplinär mit anderen Themen der Klimafolgenanpassung besprochen. Außerdem besteht bereits seit mehreren Jahren die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Baumpflanzungen Sie tagt alle zwei Wochen. Alleine in den letzten Jahren konnten mehrere Hundert Bäume gepflanzt werden. Außerdem wurden zahlreiche Projekte zur Starkregen(vorsorge), Bodenentsiegelung, Grünflächenplanung und zur Steigerung der Biodiversität gemeinsam erarbeitet und umgesetzt.
Beispiele: Pikopark Hugo-Becker-Straße, Entsiegelung ehem. Rollschuhbahn, Bürgergärten Büderich, 777-Jahre-Wald, Ereigniswälder (Aue und Obrighoven), außerdem zahlreiche Baumpflanzungen auf Spielplätzen, Friedhöfen, Grünflächen sowie entlang von Straßen und Wegen.
Flyer und Karte „Kühle Orte“
Die „Kühle-Orte-Karte“ für das Weseler Stadtgebiet soll den Bürger*innen die Suche nach kühlen Orten und Plätzen im Stadtgebiet erleichtern, aber auch generell für das Thema „Hitze“ sensibilisieren. Im Ergebnis benennt die „Kühle-Orte-Karte“ die Kategorien Parks, Grünanlagen, Wasserspielplätze, Trinkbrunnen und öffentliche WCs.
Im Herbst 2024 hat die SPD-Fraktion im Haupt- und Finanzausschuss angeregt, einen Flyer zu entwickeln, der einen Überblick zu kühlen Orten geben soll.
Die gedruckte Flyer-Version enthält einen Kartenausschnitt des Innenstadtbereichs der Stadt Wesel. In der Online-Karte ist das gesamte Stadtgebiet abgebildet.
Neben einer online abrufbaren digitalen Version ist der Flyer u. a. im Rathaus, in der Stadtinformation und im Mehrgenerationenhaus erhältlich.