Die Folgen des Klimawandels sind auch in Wesel seit einiger Zeit deutlich zu spüren. Lange, trockene Hitzeperioden wechseln sich mit zum Teil sintflutartigen Niederschlägen ab. Zukünftig gilt es, die Stadt widerstandsfähiger gegen diese Wetterextreme zu machen.
Die Stadt Wesel und der ASG haben 2020 die Arbeitsgruppe Baumpflanzungen gebildet. Die Arbeitsgruppe hat u.a. die Aufgabe, Ersatzpflanzungen für abgängige Baumstandorte zu priorisieren sowie weitere neue Baumstandorte zu identifizieren. In der Arbeitsgruppe gibt es einen regelmäßigen Austausch zwischen den beteiligten Fachteams der Stadt Wesel und dem ASG. Zusammen werden Flächen identifiziert werden, die aufgewertet werden sollen, um einen möglichst großen Mehrwert für die Bürger*innen, aber auch zur Verbesserung des Stadtklimas zu schaffen. Auf Grundlage eines politischen Beschlusses stehen seit dem Haushalt 2021 für Projekte Haushaltsmittel zur Verfügung.
Die bisher brachliegende Fläche an der Hugo-Becker-Straße liegt in einem Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sie war gekennzeichnet durch zum Teil starken Wildwuchs und einer meterhohen Hecke entlang einer Grundstücksgrenze. Teile des Grundstücks enthielten auch noch eine Pflasterung aus der vorherigen Nutzung. Das Wasser der anliegenden Garagen floss unkontrolliert über die Fläche ab und sorgte bei starkem Regen zu einer Pfützenbildung auch im Bereich der Anliegerstraße.

In einem ersten Schritt hat die Arbeitsgruppe Ziele für die Fläche definiert. Da die Fläche in einem Wohngebiet mit Mietshäusern ohne eigene Gärten liegt, war schnell klar, dass diese Fläche auch eine Aufenthaltsqualität für die Bewohner*innen haben sollte. In einem zweiten Schritt wurde festgelegt, welche Pflanzen auf dem Grundstück gepflanzt werden sollen. Der zukünftige Eingang in diesem kleinen Park sollte durch zwei Apfelbäume gekennzeichnet werden. Im Bereich der Liegewiese und der Sitzbänke wurden ein schattenspendender Tulpenbaum und ein Birnenbaum vorgesehen. Die verbleibenden Grünflächen wurden mit diversen Blütensträuchern und Staudenpflanzungen überplant, um ein insektenfreundliches Umfeld zu schaffen. Abgerundet wird diese Maßnahme zur Steigerung der Biodiversität durch ein Insektenhotel, einen Totholzhaufen und eine kleine Trockenmauer. Sie sollen künftig auch Larven und Würmern den notwendigen Lebensraum bieten. Ferner wurden mehrere Regenfässer auf dem Grundstück angebracht, die das Regenwasser der anliegenden Garagen sammeln, um das Grundstück bewässern zu können.

Am 02. September 2024 wurde der Auftrag zur Umsetzung des Pikoparks an die Sardemann GmbH aus Wesel vergeben. Die Auftragshöhe beträgt 93.510,68 Euro.
Die Bauzeit lief vom 25.11.2024 bis 17.03.2025. Bis Ende 2027 wird durch den Auftrag eine weitere Pflege der Anpflanzungen gewährleistet. Die Fa. Sardemann hat auf der Fläche ca. 100 m² Betonpflaster aufgenommen und entsorgt. Die neuen Wegeflächen bestehen nun aus wasserdurchlässigen Pflaster (ca. 70 m²).
Über das Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ können seit 2024 auch Naturräume in Siedlungsnähen sowie deren Pflege gefördert werden. Die Stadt Wesel hat die Umgestaltung der Fläche an der Hugo-Becker-Straße im Mai 2024 einen Förderantrag bei der KFW-Bank eingereicht.
Die Mittel für das Förderprogramm werden aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundes bereitgestellt.
Für den Pikopark an der Hugo-Becker-Straße wurden mit Schreiben vom 28. Mai 2024 Fördermittel durch die KFW-Bank in Höhe von 43.600,00 Euro für das Anlegen des Parks und 9.200,00 Euro für die dreijährige Entwicklungspflege der Neupflanzungen zugesagt. Die Förderung beläuft sich damit auf insgesamt 52.800,00 Euro.
Die Kosten für die Anlage und Gestaltung des Pikoparks betrugen rund 73.600 Euro. Hierin sind u. a. ca. 12.000 Euro für vier Bänke, ca. 1.500 Euro für das Insektenhotel und rund 8.000 Euro für die Pflanzen enthalten.
Für die Pflege in den nächsten Jahren kommen voraussichtlich noch Ausgaben in Höhe von ca. 20.000 Euro dazu.
Mit der Umsetzung des Pikoparks an der Hugo-Becker-Straße geht die Stadt Wesel neue Wege, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Wichtig ist ihr dabei, dass sowohl die Bewohner*innen im Quartier als auch die Natur von der Maßnahme profitieren. Auch zukünftig wird die Stadt Wesel in anderen Stadtteilen solche Parks umsetzen, vorausgesetzt sie ist Eigentümerin des Grundstücks.
Die Stadt Wesel würde sich freuen, wenn sich Bewohner*innen rund um die Hugo-Becker-Straße dazu bereit erklären würden, sich ein wenig um den Park zu kümmern bzw. ein Auge darauf zu haben. Wer Interesse hat, kann sich gerne an den Klimaschutzmanager der Stadt Wesel, Ulrich Kemmerling, wenden: Telefon 0281/203-2724 oder per Mail unter ulrich.kemmerling@wesel.de.
Kontakt
Telefon: 0281 / 2 03 27 24
E-Mail: Ulrich.Kemmerling@wesel.de
Telefon: 02 81 / 2 03 27 76
E-Mail: Ulrich.Kemmerling@wesel.de