Mobilität betrifft alle Menschen – auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit – täglich werden in Wesel viele verschiedene Wege zurückgelegt. Und nicht nur die Wege, sondern auch die Fortbewegungsmittel sind vielfältig – ob mit dem Bus, dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß.
Im Auftrag der Stadt Wesel wird das Ingenieurbüro Helmert aus Aachen eine Mobilitätsbefragung in Wesel durchführen, um neue Erkenntnisse zum Mobilitätsverhalten der Menschen in Wesel zu gewinnen.
Die Aufteilung aller Wege der Bevölkerung Wesels auf die verschiedenen Verkehrsmittel bildet den sogenannten Modal Split. Ein Kennwert, der somit Auskunft gibt über die real existierende Verkehrszusammensetzung inklusive Fußgänger- und Radfahreranteilen. Diese Verteilung kann verlässlich und repräsentativ durch eine Haushaltsbefragung ermittelt werden.
Der Modal Split ist unter anderem von Bedeutung, da hieraus Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit des Verkehrssystems gezogen werden können. Insbesondere die Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fuß-, Radverkehr sowie Öffentlicher Verkehr) ist für die Stadt Wesel ein wichtiges Anliegen. Die gewonnenen Daten stellen eine wichtige Grundlage für zukünftige Verkehrsplanungen dar. Darüber hinaus dienen die Daten auch als Grundlage für andere verkehrsrelevante Planungsentscheidungen. Die letzten Daten, die auf diese Weise in Wesel erhoben wurden, stammen aus dem Jahr 2019.
Für die nun durchzuführende Mobilitätsbefragung werden Ende Oktober und Anfang und Mitte November insgesamt 4.780 zufällig ausgewählte Haushalte in der Stadt Wesel angeschrieben mit der Bitte, sich an der Befragung zu beteiligen. Die Teilnahme kann über einen digitalen Fragebogen im Internet, schriftlich über einen Papierfragebogen oder über ein Telefoninterview erfolgen. Ein Teil der ausgewählten Haushalte nimmt an einer Pilotstudie teil, in der zum ersten Mal eine App zur Erfassung der Wegedaten genutzt wird. Zum Einsatz kommt die MovingLab-App des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die alle datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen einhält.
Die Teilnahme an der Mobilitätsbefragung ist freiwillig, liegt jedoch auch im Interesse der Bürger*innen, da in einer mobilen Gesellschaft jede*r auf ein gutes Verkehrsangebot angewiesen ist. Für die Fachplaner*innen entstehen so Kenndaten, zum Beispiel zur Wahl der Verkehrsmittel, zum Zweck der Mobilität und zu den Verkehrsbeziehungen innerhalb der Stadt und mit dem Umland.
In der Mobilitätsbefragung wird für einen konkreten Stichtag das Mobilitätsverhalten aller Haushaltsmitglieder abgefragt. Dabei geht es um die genutzten Verkehrsmittel, die zurückgelegten Wegstrecken sowie den Zweck der Wege – etwa „zur Arbeit“ oder „zum Einkaufen“. Alle Angaben werden ausschließlich für den Zweck der Mobilitätserhebung verwendet und können nicht personenbezogen ausgewertet werden. Vor der Weiterverarbeitung werden die Daten anonymisiert, so dass keine Rückverfolgung der Daten möglich ist. Hierzu werden die Angaben zu Start und Ziel der Wege auf statistische Bezirke aggregiert. So lassen sich aus den Daten die Verkehrsströme im Stadtgebiet in Verbindung mit den gewählten Verkehrsmitteln ableiten und darstellen, ohne Rückschlüsse auf einzelne Personen ziehen zu können.
Der Rücklauf der Fragebögen soll bis Ende November 2025 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden dann durch das Ingenieurbüro Helmert ausgewertet und aufbereitet dargestellt. Der Abschlussbericht zur Befragung wird dann voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 vorliegen.
Weitere Infos unter www.mobil-in-wesel.de.