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Lutgard Amelong

Im Jahr 1443 riefen Lutgard Amelong und ihr Mann Derik Offermann, der ein wohlhabender Kaufmann und wohl einflussreichster Schöffe war, eine Stiftung ins Leben. Die Einträge der Offermann-Stiftung kamen und kommen noch heute bedürftigen Familien in Wesel, insbesondere älteren Menschen, zugute. 

Dass Lutgard nicht "nur" Ehefrau und Stifterin, sondern auch eine streitbare Geschäftsfrau war, zeigen die Auseinandersetzungen nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1456, die sie gegen den Weseler Magistrat führte. Auch ihre gleichnamige Mutter hatte bereits soziale Einrichtungen in Wesel unterstützt und wurde nach dem Tod des Vaters Prokuratorin und Leiterin des Schwesternhauses Mariengarten.

Gutes Finanzmanagement und weitere Anschlussstiftungen haben die Offermann-Stiftung, die mit einem gut fundierten Haus und Grundstück in der früheren Altstadt begann, bis in das 21. Jahrhundert gerettet. Die Offermann-Stiftung ist eine der ältesten sozialen Stiftungen in Nordrhein-Westfalen und wird noch immer von den Nachkommen des Ehepaares geführt.